Kickstarter: Kicktroll bringt Comicprojekt zum Scheitern

Wankelmütige Geldgeber können ein Kickstarter-Projekt leicht in Verruf bringen - auch mit voller Absicht. Ein solcher Kicktroll ist offenbar dafür verantwortlich, dass ein Projekt des Comiczeichners Thom Pratt wohl missglücken wird.

Artikel veröffentlicht am , Lars Sobiraj
Thom Pratts Kickstarter-Projekt droht wegen eines Kicktrolls zu scheitern.
Thom Pratts Kickstarter-Projekt droht wegen eines Kicktrolls zu scheitern. (Bild: Thom Pratt)

Die neue Comicproduktion des Pittsburgher Comiczeichners Thom Pratt wird vermutlich vorerst scheitern. Ein Kickstarter-Nutzer gab zunächst vor, die Produktion umfangreich unterstützen zu wollen. Dann halbierte er erst seinen Einsatz und zog schließlich alle Finanzierungen zurück. Offenbar wollte er dem Projekt von Anfang an schaden.

Pratt veröffentlicht seine Comics primär im Web, aber auch in gedruckter Form. Um eine neue Produktion finanziell abzusichern, hatte er bei der Fundraising-Plattform Kickstarter eine Sammlung gestartet, die am 12. Dezember ausläuft. Erst im November meldete sich der Nutzer "Lee McAllister" bei Kickstarter an, der den geplanten Comic und andere Vorhaben finanziell unterstützen wollte. Als plötzlich mehr als 65 Prozent des Finanzierungsziels erreicht waren, fragte Pratt bei dem Spender an, ob er bei den 10.000 US-Dollar möglicherweise eine Null zu viel notiert habe. Der gab zurück, die Summe sei korrekt. Doch plötzlich halbierte er ohne Vorwarnung seine Unterstützung auf 5.000 US-Dollar.

Reputationsschaden durch Wankelmut

Für die Reputation des Projekts war dieses Verhalten äußerst schädlich. Bei so hohen Schwankungen innerhalb weniger Tage geraten Spendensammlungen schnell in Verruf. Der Comicproduzent befürchtete zudem, dass der wankelmütige Nutzer seinen Einsatz wenige Minuten vor Ablauf der Sammlung komplett zurückziehen könnte. Diese Befürchtungen wurden bestätigt. Die Betreiber von Kickstarter haben offenbar den Account des Kicktrolls gesperrt, die Beiträge für mehrere Projekte sind somit hinfällig.

Das "Kicktrolling" dieses Internettrolls habe seinem Vorhaben den "Sargnagel" verpasst, schreibt Pratt. Für die Produktion werden insgesamt 25.000 US-Dollar benötigt, bisher ist erst rund ein Viertel eingegangen. Wenn die Mindestsumme nicht innerhalb der vorgegebenen Frist erreicht wird, ist das Vorhaben automatisch gescheitert. Dabei könnte die Sammlung von Geld über das Internet "so wundervoll funktionieren". Durch die wachsende Popularität von Kickstarter würden vermehrt Personen angezogen, die dem System schaden wollen, mutmaßt er.

Der Comiczeichner gab bekannt, er arbeite bereits an einem Plan B. Eine Schwarmfinanzierung über das Internet wird wohl für ihn nicht mehr infrage kommen.



Hu5eL 09. Dez 2013

MMD :-) Grandios :D

spambox 07. Dez 2013

...bin ich noch erstaunt darüber, wie kreativ manche Menschen sind, wenn es darum geht...

Trollversteher 06. Dez 2013

Deine naive Antwort zeigt, dass Du keine Ahnung von den Auswirkungen auf die konkrete...

Hotohori 05. Dez 2013

Das ist dann natürlich doppelt ärgerlich. Je nach dem was es dafür gegeben hätte. Hab...


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Machtkampf mit Trump  
Elon Musk hat sich wohl verzockt

Im Machtkampf zwischen Musk und Trump schlagen sich die Republikaner auf die Seite des US-Präsidenten. Für diesen hat Musk "den Verstand verloren".
Eine Analyse von Friedhelm Greis

Machtkampf mit Trump: Elon Musk hat sich wohl verzockt
Artikel
  1. Drohnenkrieg in der Ukraine: Vögel bauen Nester mit Glasfaser
    Drohnenkrieg in der Ukraine
    Vögel bauen Nester mit Glasfaser

    Russische und ukrainische Soldaten schicken ihre Drohnen häufig an Glasfaserleitungen in die Luft. Das machen sich inzwischen die Vögel zunutze.

  2. Elektroautos: Audi überholt BMW bei den Neuzulassungen
    Elektroautos
    Audi überholt BMW bei den Neuzulassungen

    Bei den Verkaufszahlen pirscht sich der VW ID.7 weiter an den Passat heran. Tesla und BYD bleiben in der Statistik weit hinten.

  3. Seltene Erden: China deutet EU-Firmen schnellere Genehmigungen an
    Seltene Erden
    China deutet EU-Firmen schnellere Genehmigungen an

    China will der EU bei der Lieferung von seltenen Erden offenbar entgegenkommen - aber nicht ohne Gegenleistung.

  • Job | Berlin
    Expertin / Experte IT-Lösungsdesign mit dem Schwerpunkt Innovation Lab (w/m/d)
    Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
    Job | Würzburg
    IT-Sicherheitsberater*in (m/w/div)
    Deutsche Rentenversicherung Bund
    Job | Brandenburg an der Havel
    SAP-Fachadministrator*in (m/w/d) für den Bereich Haushalt im (vergleichbaren) gehobenen Dienst
    Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Alternate: AMD Ryzen 5 5600G 112,89€, MSI MAG 27" WQHD/240 Hz 276,99€, Zotac RTX 5070 Ti Solid Core OC 856,99€, PowerColor Red Devil RX 9070 XT SE 756,99€ • MediaMarkt: Cherry KC 200 MX 49€, MSI MAG 27" WQHD/180 Hz 199€ • WD Elements Desktop 18 TB 290,90€ • AMD Ryzen 7 5700G 119,90€ [Werbung]
    •  /