GCW-Zero: Ein Linux-Spielehandheld für Retro-Games
Das Linux-Spielehandheld GCW-Zero verfügt nur über 320 x 240 Bildpunkte und einen 4:3-Bildschirm. Für Spielekonsolen-Emulatoren und Retro-Games soll das genau das Richtige sein.

Als Open-Source-Spielehandheld bewirbt Justin Barwick sein GCW-Zero auf Kickstarter. Auf dem Gerät läuft die Linux-Distribution Opendingux, mit einigen noch in Arbeit befindlichen Anpassungen. Im Gerät verrichten eine 1-GHz-MIPS-CPU vom Typ Ingenic JZ4770 sowie eine OpenGL-ES-2.0-kompatible GPU, die Vivante GC860, ihr Werk.
Dass das 3,5-Zoll-LCD jedoch nur 320 x 240 Bildpunkte darstellt, mutet wie ein Ausflug in die Vergangenheit an. Genau um den geht es Barwick aber. Das GCW-Zero soll Retro-Games gut zur Geltung bringen - und die sind auf das 4:3-Bildformat und niedrige Bildauflösungen ausgelegt.
Entsprechend hat sich Barwick auch viel Unterstützung von Entwicklern von Spielekonsolen-Emulatoren geholt. Die CPU soll dabei auch leistungsfähig genug für klassische PC-Spiele sein. Das 143 x 70 x 18 mm kompakte und 225 g wiegende Spielehandheld soll dabei mit 7 bis 10 Stunden Akkulaufzeit aufwarten.
Mit Handhelds vertraut
Barwick war bereits als Händler mit Spielehandhelds wie dem Dingoo A320, GPH Caanoo und Gemei A330 aktiv. Er will es besser machen als die Hersteller dieser Geräte, über die er sich laut eigenen Angaben zu oft ärgerte, da Verbesserungswünsche aus der Community nicht berücksichtigt wurden.
Zur weiteren Ausstattung zählen: 512 MByte DDR2-SDRAM, 16 GByte interner Flash-Speicher in Form einer austauschbaren MicroSD-Karte, bis zu 64 GByte externer Flash-Speicher (SDHC/SDHX), einmal Mini USB 2.0 OTG, ein Mini-HDMI-1.3-Ausgang, ein Analog-TV- und Kopfhörerausgang sowie Stereolautsprecher und ein Mikrofon.
Auch ein Beschleunigungssensor, ein Vibrationsmotor und WLAN nach IEEE 802.11 b/g/n (2,4 GHz) stecken in dem Gehäuse. Zur Spielsteuerung gibt es das übliche, darunter einen Analogstick, ein Steuerkreuz und zwei Schultertasten.
Lieferbereit
Das Hardwaredesign soll bereits fertig und einige GCW-Zero bereits an Vorbesteller und Entwickler ausgeliefert worden sein. Sobald die noch nicht ausgelieferten Geräte auf ihre Qualität überprüft wurden und genügend Vorbestellungen zusammenkommen, könnte es mit der Fertigung im größeren Umfang losgehen.
Um ein größeres Publikum zu erreichen, setzt Barwick auf Kickstarter. Ab 135 US-Dollar zuzüglich 15 US-Dollar Versandkosten nach Europa sollen Interessenten das Spielehandheld erhalten können. Und schon im März 2013 könnte es laut der Projektwebseite mit der Lieferung losgehen, obwohl es heißt, dass noch einiges an der Software getan werden muss. So fehlt etwa ein eigenes Software-Repository. Bis zum 29. Januar 2013 müssen aber erst einmal mindestens 130.000 US-Dollar auf Kickstarter zusammenkommen, davon sind bereits 47.000 US-Dollar erreicht.
Barwick erhofft sich auch, dass mehr Entwickler Interesse an dem Gerät bekommen und dafür neue Spiele programmieren; eine eigene GCW-Zero-Toolchain bekommen sie bereits zur Verfügung gestellt.
Nachtrag vom 15. Januar 2013, 22:01 Uhr
Wir haben bei Michael "EvilDragon" Mrozek von OpenPandora nachgefragt, wie er das Gerät einschätzt: "Für mich ein schöner Nachfolger zu Caanoo und Dingoo, denn in dem Bereich gibt es momentan nichts. Eine Konkurrenz zur Pandora sehe ich definitiv nicht - der GCW ist eher für die gedacht, die für günstig Geld schnell mal Homebrew oder Retro zocken wollen, wohingegen die teurere Pandora für die ist, die auch mehr damit machen wollen (oder zum Beispiel Amiga- und DOS-Spiele emulieren wollen, da ist eine Tastatur ja auch sehr praktisch)", so die Antwort. Mrozek selbst ist zudem mit seinem auf Open-Source-Handhelds und Retro spezialisierten Shop Dragonbox.de Distributor des GCW-Zero. Die ersten 100 Stück habe er bereits im Oktober 2012 bezahlt und bestellt. Damals habe Justin Barwick "das noch ohne Kickstarter machen" wollen.
Aktuell über 80.000 $ bei kickstarter zeigen, dass schon einige Leute Interesse an dem...
Neuere Uralt Spiele :) sehr schöne Formulierung. Das dürfte gar nicht so dramatisch...
Warst du auch auf romreactor unterwegs? *aus interesse frag*
EvilDragon ist nicht zur Hersteller des Pandora, sondern auch Händler für diverse Retro...